Abrudern der Schulen 2023. Mit einem Ausrufezeichen die Saison beendet.

Trotz Krankheitswelle (FCKW) (Flitzkacke, Corona, Killerviren und Würghusten) kamen am 10.11.23 trotz des Wetterberichts, der 9 Grad, Regen und Sturmböen vorhergesagt hatte, 67 Ruderinnen und Ruderer der Wiesbadener Schulen ans provisorische Schulbootshauszelt, um mit einem Sponsorenrudern Kilometer und damit Geld für Neuanschaffungen zu ergattern.

 

Los ging es schon um 13:00, da die Schulleitungen die Kinder ab 12:00 befreit hatten und alle mit den lustigen Lottobussen (kommt er? kommt er nicht? ist er schon voll? war er schon weg?) auch fast pünktlich da sein konnten. Dann: Die Mannschaftseinteilung. Klar kann man es niemandem richtig machen. Aber irgendwann ist das Boot halt voll – das soll jetzt nicht die AfD motivieren sich auch noch beim Rudern populistisch profilieren zu wollen.

 

Jedenfalls schickten wir ein großes Boot nach dem anderen aufs Wasser, um dann für die Nachzügler (die im Buslotto Pech hatten) flexibel zu sein.

 

Zwei Gutenberg-Vierer begannen, dann das Kirchboot unter dem Kommando der Humboldt-Schule. Dann kamen zwei Elly-Heuss-Vierer mit Anfängern und zwei Rennvierer mit Mädchen, von denen der eine HBS/EHS-gemischt war, weil die auch im RWB Training so fahren könnten. Dann kamen die ganz großen Geschosse. Mit viel Geschnaufe und Geächze wurde die Queen of Sheerstone zu Wasser gebracht. Der Gigachter wiegt auf seinen knapp 18m Länge mit Skullauslegern bestimmt 250kg und die wollen erstmal gemeinsam und schadensfrei bewegt werden. Leichter ging es dann mit dem Rennachter, der danach rausging. Und um das Bild abzurunden, kamen danach noch ein Rudel Einer und Zweier, so dass wir ziemlich stolz auf unsere 67 Ruderinnen und Ruderer sein können.

 

Alle, die auf dem Wasser waren (naja zumindest die meisten), begannen eifrig Runden zu fahren, um die vorher eingeworbenen Sponsoren, die pro Ruderkilometer hinterher Geld bezahlen müssen, so richtig zu schröpfen. Super war, dass ganz viele von den mutmaßlichen Sponsoren auch zum Zuschauen da waren, da war auf der Hafenwiese richtig was los.

 

Tja, wir sind halt schwer tot zu kriegen, bzw. schwimmen immer wieder oben. Nachdem die Stadt das alte Bootshaus über Jahre hat vergammeln lassen, war ein Schwimmponton abgerissen. Sperrung 2017. Kaum war das notdürftig repariert, fiel auf, dass das alte Bootshaus keine Rettungswege hat (ach?!): Sperrung. Dann natürlich Corona und obwohl Rudern vermutlich der Sport ist, der Frischluft und Abstand am besten kombiniert, war das eine harte Zeit der Einschränkungen. Und dann die endgültige Sperrung 2022 und die Errichtung des Bootszeltes. Das ist zwar nicht schlecht, aber eben auch keine Dauerlösung, zumal Dreck und Enge zu Schäden führen. Umkleiden und Toiletten 200m nebenan geht zwar, ist aber nur „nett“. Und Nett ist bekanntlich die kleine Schwester von „Scheiße“. Einerseits werden zwar immer weitere Möglichkeiten zum Training eröffnet, gleichzeitig ist die Planung des neuen Schulbootshauses abgeschlossen, aber es fehlt die Freigabe durch den Haushalt der Stadtverordneten. Und was wurde da nicht schon von den Verantwortlichen vorgebaut, was in „Zeiten knapper Kassen alles nicht möglich sei.“

 

Es bleibt spannend – leider, denn eigentlich würden wir gerne vor allem Sport treiben, den Leistungssport unterstützen und Kinder und Jugendliche zu Ruderinnen und Ruderern erziehen….

 

Nach zwei Stunden und dem Gruppenfoto mit dem dreifachen Hipp-hipp-HURRA auf den Rudersport sammelten wir alle Boote wieder vom Wasser. Schließlich gab es noch Kartoffelsuppe und Doppelkekse für durchgefrorene Ruderheldinnen und -helden. Und dann trat das angekündigte Wetter ein und beendete das Abrudern gegen 16:00 Uhr.

 

Bericht original verzapft und verkorkst von dirk™