Boot-Camp - When children become beats

RWB-Kindertrainingslager in Niederhausen

 

Diesmal waren wir mit ganz vielem, ganz jungem Gemüse unterwegs, aber natürlich auch mit dem Rest der erfahrenen Kindertruppe. Das brachte natürlich eine gewisse Aufregung, Trubel und "unangepasstes Verhalten" mit sich, was in den ersten Tagen mit Liegestützen, Burpees, Kniebeugen und Handyabnahmen in Bahnen gelenkt werden konnte. Denn wer nach der Trainingseinheit noch rumschreienrennen und Unfug machen konnte, der oder die war wohl nicht ausgelastet. Nach 2-3 Tagen hatte unsere Demokratie ihren festen Platz gefunden. Die Kinder wollten rudern, die Trainer sagten wie es geht. In den Pausen wurde gegessen, geschlafen, gechillt und das hat geklappt.

 

Insgesamt war uns der April gnädig, nur wenig Graupel beim Rudern und Eis am Morgen, die Regenblasen konnten wir dank Regenradar bis auf einen Tag umgehen und der Wind festigt den Charakter, wie auch Blasen, Schwielen, aufgeschabte Waden und Küchendienst. Eigentlich festigt alles den Charakter was anders als das heimische Bett ist - und von dem waren wir weit weg.

 

Lilli und Karl hatten die Trainingspläne ausgearbeitet - die Kinder fuhren 2-3 Einheiten, die lange am Morgen. Mittags, wenn der Wind erfahrungsgemäß am stärksten bläst, war Joggen und "Ertüchtigung" angesetzt. Schritt für Schritt arbeiteten wir an der Technik - die Kraft und Ausdauer nahmen zu, so dass ab dem dritten Tag die Einheiten länger wurden.

 

Ebenfalls am dritten Tag brach dann das Kilometerfieber aus. Die tägliche Tabelle wurde als Maßstab genommen und plötzlich war Ole in der Lage 17,5 km (!) im Kindereiner zu fahren und musste rangeholt werden, weil die Trainer wegen Dunkelheit keine Lust mehr hatten. Die anderen Kinder mutierten ebenfalls und fragten, ob sie noch "bis zur Brücke" oder wenigstens bis zur "Eisenbahnunterführung" fahren "dürfen" (immerhin ein Plus von 4 oder 2 Kilometern)

 

Und ab Tag 3 war dann endlich das natürliche Gleichgewicht hergestellt: Leben fürs Rudern: Aufstehen: Händekontrolle: gut/geht noch. Frühstück, Klo (!), Rudern, Essen-Schlafen-Gammeln, Joggen/Rudern, Gymnastik, Essen-Schlafen-Gammeln, Rudern, Essen-Film-Schlafen, und von vorne. Wobei Rudern natürlich immer 2-3 Stunden (12-17km) bedeutet.

 

Am letzten Tag hatten wir 2 Testrennen über 1000m angesetzt, die alle ordentlich im Rahmen ihrer Fähigkeiten meisterten - klingt doof, aber wir haben ja eine völlig heterogene Truppe am Start und unsere "pros" müssen einfach etwas ganz anders abliefern als die "rookies". Und auch die Trainer konnten zeigen, dass sie mehr drauf haben als Zahnbelag: Caro und Karl wollten mal zum Aussichtsturm joggen - das waren 15km querfeldein über diverse Berge...Lilli packte natürlich auch der Ehrgeiz und sie erruderte sich mehr Blasen als alle Kinder zusammen und Dirk schaffte sagenhafte 98km wobei er sich allerdings zweimal zum Steuern in den Bug pfropfte.

 

Fazit: Das war zu kurz. Als es richtig Spaß machte und die Truppe super rund lief, war unsere Zeit um. Dennoch, hoffe ich, war es eine prima Initialzündung und andere werden sich dranhängen und dann läuft der Laden...so lange das Bootshaus schwimmt1.

 

Ergebnis: insgesamt rund 1300 Ruderkilometer von: DanielE, Noah, LaraH, Ramanja, Lars, Juri, Sebastian, Carl, DanielB, Ole, Andrej, Elias, Wiki, LaraW und dem Trainerteam: Caro, Karl, Lilli ,Dirk

 

Bericht original verzapft und verkorkst von: dirk

 

 

1 im Stil von "delendam carthago" wird jeder Bericht so schließen.